Zy­ber­li-Li­kör - Zy­ber­li­land

Berühmt ist die Biosphäre Entlebuch dank des Goldes ihrer Bäche geworden, dank ihrer noch immer aktiven Köhler oder auch dank Stefan Wiesner, dem weit über die Grenzen hinaus bekannten Kochavantgardisten aus Escholzmatt.

Eine noch relativ unbekannte Entlebucherin ist hingegen die Zibarte, im Dialekt Zyberli genannt. Eine kleine Pflaumenart, von der es eine gelbliche und eine bläuliche Variante gibt und die in der Schweiz seit der Jungsteinzeit vom Menschen genutzt wird. Da ihre Bäume wenig ertragreich sind und die Frucht gerbstoffreicher und deshalb auch weniger süss als Zwetschgen oder Mirabellen ist, wurde sie zusehends verdrängt. In ihrem ganzen Ursprungsgebiet ist sie nur noch vereinzelt zu finden. Ausser im Entlebuch. Hier tragen seit einigen Jahren wieder Dutzende von Zyberli-Bäumen Früchte, auf einem der Höfe der Produzentengemeinschaft Zyberliland sind es bereits rund 60 Stück.

Laut den Sagen und Märchen des Entlebuchs waren die Zyberli früher die Leibspeise der Wildmandli und deren Verschwinden ging Hand in Hand mit der Verdrängung dieser Urpflaume. Dank der Wiederanpflanzung können heute genügend Früchte geerntet werden, die zu Gelee, Sirup und Likör verarbeitet werden. 

Verkauft werden die Produkte in regionalen Gasthäusern, in den Läden der landwirtschaftlichen Genossenschaften und vereinzelt auch in Bäckereien. Und vor allem auf den regionalen Märkten, auf denen die Bäuerinnen der Genossenschaft Zyberliland auch ihre Tee- und Suppenkräuter, ihr Dörrobst und viele andere heimische Spezialitäten anbieten.